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IXUS 300
Filteradapter im Eigenbau
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Die Canon Ixus 300 hat leider einen recht schwachen Makro-Modus. Die Verwendung von Nahlinsen
würde Abhilfe schaffen.
Folgendes Bild zeigt den Ausschnitt eines Fotos eines 100DM Scheines
mit der IXUS 300. Auf der linken Seite ohne, auf der rechten Seite mit Nahlinse +4:
(Achtung: Neue Demo-Bilder gibt's weiter unten)
Aber leider vermisst man bei dieser kompakten Kamera auch ein Filtergewinde - für eine
Kamera dieser Größenklasse verzeihbar, nicht aber für den kreativen Bastler.
Der baut sich einfach selbst einen Filteradapter.
Der Filteradapter an der IXUS und auf einem Stativ.
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Der Filteradapter alleine
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Aufbau des Filteradapters
Der Filteradapter besteht aus einem Aluwinkel, welcher an das Stativgewinde der IXUS 300
geschraubt wird. Vorne ist in einer Bohrung ein Adapterring 36mm nach 37mm
befestigt, somit kann man jetzt 37mm Filter an der "digitalen Elfe"
befestigen. Die Stativschraube hat unten wieder ein Gewinde, somit
lässt sich die Kamera auch zusammen mit dem Adapter auf ein Stativ
schrauben.
Eigenbau
Wer den Filteradapter nachbaut, sollte bedenken daß er dabei das Leben seiner Digitalkamera
aufs Spiel setzt, falls z.B. das Objektiv an den Filteradapter stößt. Ich übernehme
deshalb für die folgende Anleitung keinerlei Garantie. Jeder bastelt auf eigene Verantwortung. Ausserdem
kann es sein, daß Größen und Preisangaben fehlerhaft sind.
Folgende Teile werden benötigt:
Bauteil | Quelle/Preis |
Alublech ca. 120mm x 70mm x 2mm | Baumarkt oder Metallreste wie sie in so manchem Keller herumliegen |
Filter-Adapterring 36mm auf 37mm oder ähnlich | Bei Foto Br****r für 2DM als Restpostenteil |
Stativschraube (z.B. Hama Geräteschraube 11mm) | Bei Foto Br****r für 6,95DM |
Sprengring 5mm | Baumarkt oder Keller |
Schaumstoff (Moosgummi?) ca. 50mm x 30mm x 4mm | z.B. von einem Werbegeschenk-taugt-nix-Mousepad |
Schaumstoff (Moosgummi?) ca. 65mm x 25mm x 15mm | Keller? |
Klebstoff | z.B. Patex |
Beim Auftreiben der Teile muß man einfach ein wenig kreativ sein :-)
Mit etwas Glück kann man sich den Adapter für weniger als 10DM selberbauen.
An Werkzeug benötigt man einen Schraubstock, eine Bohrmaschine mit Bohrern, eine Stichsäge
oder ähnliches zum Ausschneiden des Blechs, Feilen zur Nachbearbeitung, feines Schleifpapier, einen Hammer
und ein Fön zum Erhitzen des Alublechs (siehe unten).
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Das Alublech wird nach nebenstehendem Plan ausgeschnitten.
- Vorsicht, die Skizze ist nicht maßstabsgetreu!
- Bitte erst mit Pappe ein Modell bauen, um den Plan und die Konstruktion zu verstehen und auf
die vorhandenen Bauteile abzustimmen!
- Die große Bohrung muss dem vorhandenen Adapterring angepaßt werden. Dieser wird später
hineingeschrumpft, das heisst das Alublech wird mit einem Fön erhitzt, bis der Adapterring
in die Bohrung paßt. Nach dem Abkühlen sitzt er bombenfest. Also: Die Bohrung vorsichtig so
lange erweitern, bis der Adapterring beinahe hineinpaßt.
- Der Wert x in der Skizze ist von der Dicke des dünneren Schaumstoffs abhängig.
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Nachdem das Blech ausgeschnitten, gebohrt und die Ränder glattgeschliffen sind, muss man es an der
gekennzeichneten Stelle biegen. Damit das biegen leichter fällt und präziser wird, kann man
zuerst mit einer Säge auf der Innenseite eine kleine Rille entlang der Biegekante anbringen.
Das Blech wird dann in den Schraubstock eingespannt. Mit einem Hammer klopft man das Blech sachte
bis auf einen Winkel von möglichst exakten 90Grad. Unterlegen von Holz verteilt die Kraft auf die
Fläche und hilft zur Vermeidung von Kratzern. Bitte auf die korrekte Biegerichtung achten
(siehe Pappmodell!).
Der Adapterring wird wie oben beschrieben eingeschrumpft. Die Bohrung muß dazu vorher möglichst
präzise rund ausgefeilt werden.
Die Stativschraube wird durch die keline Bohrung gesteckt und mit einem Sprengring fixiert.
Der Schaumstoff wird wie aus dem obigen Foto ersichtlich zugeschnitten und aufgeklebt. Das breitere
Stück vorne sorgt dafuer, dass der Adapter sich nicht zu der Kamera hin drehen kann, wodurch
diese oder das Objektiv beschaedigt oder verkratzt werden könnten.
Weitere Anmerkungen:
- Bei korrektem Aufbau sollte noch etwas Luft zwischen dem Objektiv und dem Adapter bleiben.
- Durch Anziehen der Stativschraube neigt sich der Adapter leicht nach rechts, dem kann entgegengewirkt werden,
wenn man noch etwas dünneres Blech links von der kleinen Bohrung unter den Schaumstoff klebt.
- Das Alublech kann man mit der Bohrmaschine und einem Stahlbürsteneinsatz ein wenig in horizontaler
Richtung bürsten, so daß es vom Design her sehr gut zur IXUS 300 paßt.
- Man kann die vordere Seite des Alu-Winkels noch ein wenig abfeilen (bis auf ca. 2-3mm), damit der optische
Sucher und die Hilfsbeleuchtung nicht so sehr verdeckt werden.
Viel Spaß und Erfolg beim Nachbau!
Bei Fragen und Anmerkungen: markus@jave.de.
Demobilder
Inzwischen habe ich mir für meinen Filteradapter das Nahlinsen-Set von Tiffen zugelegt.
Das Set beinhaltet eine Nahlinse +7 und eine Nahlinse +10 - kombiniert man beide so erhält
man also +17 Dioptrien - wer mehr braucht, sollte sich vielleicht ein Mikroskop zulegen. :-)
Alle Bilder sind unbearbeitet, also so wie sie aus der Kamera kamen. Für ein optimales
Endergebnis müßte man den Farbton, Helligkeit und Kontrast korrigieren - dadurch
wären die Ergebnisse aber nicht mehr objektiv bewertbar.
Bild anklicken, dann gibt's das Original (ca. 1,3MB!)
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Der übliche Bildausschnitt von einem 100DM Schein (neben Clara Schumann).
- Tiffen Nahlinsen +10 und +7
- Macro: On
- Focal Length: 16.2 mm
- Digital Zoom: None
- Tv (Shutter Speed): 0"3
- Av (Aperture Value): 4.7
- Image Quality: Superfine
- Flash: Off
- mit Stativ
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Bild anklicken, dann gibt's das Original (ca. 1,2MB!)
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Dieser Ausschnitt stammt von einem 10Pf Stück!.
- Tiffen Nahlinsen +10 und +7
- Macro: On
- Focal Length: 16.2 mm
- Digital Zoom: None
- Tv (Shutter Speed): 1"
- Av (Aperture Value): 4.7
- Image Quality: Superfine
- Flash: Off
- mit Stativ
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Nahbereiche der Tiffen-Nahlinsen
In folgender Tabelle habe ich die Bereiche aufgetragen, innerhalb derer man mit der Ixus 300 und
den Tiffen Nahlinsen scharfe Bilder schiessen kann. Ausserdem noch die Breite des dabei
(auf maximal 1600 Pixel) abgebildeten Bereichs.
Die Abstände sind von der Gehäusevorderseite der Kamera aus gemessen und wurden
allesamt bei vollem Zoom (f=16.2mm, kein digitaler Zoom!) ermittelt.
Nahlinse: | ohne | +4 | +7 | +10 | +17 (+7 und +10 kombiniert) |
Entfernung vom Objekt
ohne/mit Makromodus | 76-unendl. / 26-76 [cm] | 20-28 / 15-22 [cm] | 14-18 / 12-15 [cm] | 13-14 / 11-12 [cm] | 10/9 [cm] |
Breite des abgebildeten Bereichs
ohne/mit Makromodus | ?-unendl. / 80-? [mm] | 65-80 / 42-65 [mm] | 48/35 [mm] | 33/26 [mm] | 20/19 [mm] |
Markus Gebhard
markus@jave.de
Letzte Überarbeitung: 1. September 2001